Am Samstag, den 5. September war ich auf dem 3. Vegan Summer Day Leipzig. Dieser fand, wie im Vorjahr, wieder auf der Alten Messe statt. Obwohl die Location nicht in der Innenstadt liegt, war das Fest vor allem nachmittags sehr gut besucht. Das hat mich gefreut. Zudem hat mir das Programm dieses Mal besonders gut gefallen. Darauf gehe ich später noch ein.
Der Vegan Summer Day wird immer vom Neuen Vorum organisiert. Es gab, wie auf jedem veganen Sommerfest, Stände von Organisationen, die sich für Tiere bzw. die vegane Lebensweise einsetzen, wie z.B. Sea Shepherd, die Tierbefreier_innen, die Albert-Schweitzer Stiftung und Ärzte gegen Tierversuche. Zudem gab es weitere Info- und Verkaufstände, wie z.B. Roots of Compassion, Hartmut Kiewert, Schmiauzes Taschengeld und börd shört, aber auch Foodsharing war vertreten. Und natürlich gab es auch wieder Stände, die für Verpflegung gesorgt haben. Es gab z.B. Burger, Chili sin Carne, Grillspieße, Süßkartoffelchips, indische Pakoras, asiatische Spezialitäten, Sushi, Kuchen, Cupcakes, Cookies und verschiedenes Eis. Alles natürlich vegan! Getränke gab es ebenfalls und der Pfand konnte an Geflüchtete gespendet werden.
Es gab wieder eine Bühne mit vollem Progamm, welches ich sehr gut fand. Zuerst hat Dr. Wolf-Dieter Hirsch von Ärzte gegen Tierversuche über die große Anzahl an Tierversuchen in Deutschland gesprochen und mit Beispielen verdeutlicht, wie sinnlos Tierversuche sind, weil sie auf Menschen nicht übertragbar sind. Viele Informationen kannte ich bereits u.a. aus dieser Broschüre (PDF-Format), die ich sehr empfehlen kann! Danach gab es wieder eine Roh-„Kochschow“ von Kirstin Knufmann, der Betreiberin des Online-Shops PureRaw. Die rohköstllichen Speisen, deren Rezepte auch in ihrem „Koch“-buch zu finden sind, konnten wieder probiert werden. Es gab Schoko- oder Chlorella-Makronen sowie ein Salat mit Blumenkohl, Mais, Sellerie und Champignons. Ich fand beides sehr lecker. In dem Redebeitrag von Friederike Schmitz ging es darum, dass vegan leben allein nicht reicht, um alle Probleme zu lösen. Z.B. werden auch vegane Produkte teilweise mit negativen Folgen für die Umwelt produziert bzw. über lange Wege transportiert. Es muss sich auch die Politik ändern und das kann nur durch Aktivismus erreicht werden.
Ein weiterer Gast war Ilja Lauber, die u.a. Autorin des Buches „Kick it vegan!“ und Betreiberin von Vegan-Forum.de ist. In einem Interview erzählte sie von ihren Projekten, mit denen sie die Verbreitung des Veganismus unterstützt und sprach darüber wie einfach vegan leben heute ist im Vergleich zu vor ca. 20 Jahren als sie vegan wurde. Nach ihrem Interview gab es einen kleinen Workout, in welchem sie Übungen mit Kugelhanteln zeigte. Später wurde Marc Pierschel zu seinem neuen Projekt interviewt. Er ist einer der Gründer von Roots of Compassion, der Autor des Kochbuchs „Vegan lecker lecker!“ und hat den Film „Live and let live“ gemacht. Sein neues Projekt ist der Film „The End of Meat“, in welchem es um die Vision einer Welt ohne Tierausbeutung geht. Für den Film wurden vor kurzem 30.000 Euro mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne gesammelt. Neben den Redebeiträgen und Interviews gab es auch etwas Musik. Es traten die Künstler_innen Natszo, Dante’s Dream, Zeki Min und Weights auf. Einer der Moderator_innen des Programms war der Artgenosse.
Besonders toll fand ich das Live-Kochen mit Wam Kat. Er kochte eine einfache Gemüsesuppe aus selbstgemachter Gemüsebrühe und Gemüse von Foodsharing. Währendessen erzählte er über seine Arbeit als Koch für Demos und andere politische Veranstaltungen in den letzten 35 Jahren. So unterstützte er z.B. Anti-Atomkraft-Demos, die „Wir haben es satt“-Demo zur Grünen Woche in Berlin und die Demo beim G8-Gipfel in Heiligendamm. Demnächst wird er auf der Demo „Stop TTIP CETA“ in Berlin kochen. Er verwendet dabei Bioerzeugnisse aus regionaler Produktion. Vor den Veranstaltungen richtet er sogenannte Schnippelpartys aus, bei der hunderte Menschen gemeinsam das Gemüse schneiden. Die Suppe wurde gegen eine Spende im Publikum verteilt, deren Erlös an den Flüchtlingsrat Leipzig ging.
Nachdem es mehrmals kurz regnete und dadurch relativ kalt wurde, war die Gemüsesuppe von Wam Kat sehr angenehm wärmend. 🙂 Mir hat es sehr gefallen und ich freue mich auf’s nächste Jahr. Und jetzt gibt es noch ein paar Impressionen:
Ein Kommentar zu “Vegan Summer Day Leipzig 2015”
Vielen Dank für den schönen Bericht!